Gütertransport in Westfalen in den frühen 50er Jahren.
Am ersten Oktober Wochenende 2017 trafen sich einige LKW-Veteranen Kollegen im Westfälischen, um gemeinsam in den Gütertransport Anfang der 50er Jahre einzutauchen, ihn zu erleben und nachzustellen.
In der ehemaligen Spedition Wrobbel ging es an die Rampe um Ladung aufzunehmen. Weiter ging es über wenig befahrene Landstraßen zum Sägewerk Huxohl, um auch dort das Laden in der damaligen Zeit nachzustellen.
Um den Zeitgeist einzufangen, wurde auf authentische Fahrzeuge geachtet, welche keinen Wohnmobilausbau, Seitenanfahrschutz, Radmutternschutz, moderne Lampen etc. haben.
Selbstverständlich ist auch das Fahrpersonal zeitentsprechend gekleidet.
Zur Präsentation haben wir uns zu einer kleinen Geschichte entschlossen, um Sie mit auf die Reise in die frühen 50er Jahre mitzunehmen.
Im Jahre 1955 treffen sich bei der Spedition Wrobbel zwei Fernzüge, um Sammelgüter zu übernehmen.
Ein Schoof-Anhänger ist auf dem Hof abgestellt.
Der Beifahrer des Mercedes L 4500 winkt den Fahrer rückwärts an die Rampe heran, während der MAN MK schon in der Beladung ist.
Eine schwere Kiste wird auf dem MAN MK verladen.
Stückgüter für Berlin werden übernommen.
Die Klappen sind zu und die Planen dicht, nun kann es zum nächsten Ladepunkt gehen, zufällig haben beide Lastzüge dasselbe Ziel.
Auf der schmalen Landstraße geht es gemächlich voran - noch ist wenig Verkehr, sodass viele Straßen noch eng sind.
Der Fahrer winkt hier als Gruß einem Wandersmann entgegen.
Jetzt geht es nach "Schloß Obereich" - nein einem Sägewerk für Edelholz entgegen, die Zufahrt ist sehr schmal bisweilen holprig, sodass hier entsprechend langsam gefahren wird.
Jetzt sind beide Züge eingetroffen und die Fahrer melden sich erst einmal im Büro.
Abplanen und Ladung neu Stauen ist die Order.
Nach einer halben Stunde gönnt sich der Fahrer des Mercedes erst einmal eine kleine Pause.
Aus dem Büro sind die Ladevorbereitungen jederzeit im Blick.
Der Fahrer des MAN hat hier wohl mit größerem "Umstauen" zu tun.
Aber auch auf dem Anhänger des Mercedes ist einiges zu erledigen, bevor das Schnittholz für die Berliner Klavierfabrik Bechstein übernommen werden kann.
Vorher kommt noch ein Mercedes L 5000 in die Beladung.
Der Fahrer des L 4500 nutzt die Abwechslung und weist den Fahrer des L 5000 ein.
Der L 4500 hatte von seinem Anhänger Ladung übernommen und fährt nun wieder zum Ankoppeln.
Als nächstes kommt jetzt der Anhänger des MAN MK in die Beladung, zum Rangieren wird er auf die "Schnauze" genommen.
Jetzt steht er richtig unter dem Kran, sodass er mit einem Stamm beladen werden kann.
Der Faher holt noch einmal die Ladepapiere hervor, um die Markierungen auf dem Stamm zu vergleichen.
Genaues Austarieren des Stamms ist notwendig, um ihn mittig zu verladen.
Jetzt kann auch die Markierung mit den Ladepapieren verglichen werden.
Da kommt ein befreundeter Messerschmidt-Händler auf dem Hof gefahren.
Das Laden ist erledigt, und der Fahrer gibt seinem Beifahrer noch Anweisungen, bevor er die Plane des Anhängers schließt.
Der L 4500 wird noch von der Betriebstankstelle mit Diesel versorgt.
Und der pfiffige Messerschmidt-Händler nutzt die Zeit, um für sein platzsparendes Fahrzeug zu werben.
Jetzt ist Feierabend - nach anstrengender Arbeit, die allgemein Freude gemacht hat - gibt es eine wohlverdiente Vesper.
Bilder:
Reinhard Gerdes
Text:
Jürgen Danner