Historischer Hafenumschlag

Nachdem wir in 2001 angefangen sind, mit Straßenfahrzeugen und Ladegütern die Anlagen des Stückgutschuppen 50-52 zu beleben, gab es in 2009 den Höhepunkt der Darstellungen einschließlich Containerumschlag.
Danach wurden die Voraussetzungen einfach schlechter, sodaß wir in 2011 zum letzten Mal eine Vorführung im Stückgutbereich machen konnten.

Doch nun zurück zu den Anfängen:            

Ein Hanomag R45 mit einem Ackermann Anhänger hat eine Ladung Nüsse in Säcken übernommen, im Hintergrund sehen wir einen Mercedes am Schuppen 52 laden.
Ein Blick zurück zeigt einen angekommenen Hanomag Garant S mit einem Ackermann Kofferanhänger und einen Hanomag Markant Sattelzug.
Am Schuppen 51 sind noch ein Tempo Matador, ein Borgward B 655 und ein Mercedes LP 328 am Laden als ein Hanomag Kurier Kasten zur Belieferung der Kaffeeklappe fährt.

Und weiter gehts - ein Mercedes LP 328 mit Anhänger triftt am Schuppen 51 ein, währendessen ein Mercedes L319 und ein Borgward B655 entladen werden.
Etwas später steht der Anhänger an der Rampe und eine Kaelble Zugmaschine drückt einen Stabholzanhänger an die Rampe.

Ein Mercedes holt Import-Ware ab und wid beladen.
Am Schuppen 50 steht noch eine Pausbacke wartet auf weitere Beladung, ein MAN MK steht an der Rampe um seine Kiste zu entladen und aufgereiht ein Mercedes LP 328, ein L 319 und ein Tempo Matador, aber kein Mensch ist zusehen - wohl gerade Halbe im Hafen. 

Da steht auch schon der Getränkelieferant vor der Kaffeeklappe - Nachschub von Astra liefern - für die durstigen Kehlen.

Hier genießen die Arbeiter auf der Rampe die "Halbe" mit einem "Halben".
Wir sehen uns noch ein bißchen um die Rampe um und da ist plötzlich wieder Leben im Schuppen, ein Elektroschlepper mit Hunden voller Kisten kommt zur Verladung auf die Rampe gefahren - und auch hier ist man wieder mit der Sackkarre unterwegs.

Vor der Rampe am Schuppen 50 ist reichlich Betrieb - mehrere Fahrzeuge warten auf Beladung, ein Tempo Wiking steht bereit um Kleingut abzuholen, daneben ein "moderner" Hanomag Markant.
Ein Hanomag R 45 zieht einen Stabholzanhänger von der Rampe des Schuppen 50 ab - und der Tempo riskiert ein Verwarngeld von DM 5,- wegen Falschparken!
Vor dem Schuppen 52 fährt ein Mercedes mit Anhänger nach dem Entladen und Laden von der Rampe ab und ein weiterer Tempo Wiking eines Schiffsmaklers überholt ihn dabei, im Hintergrund wartet noch ein Hanomag Garant S mit Anhänger darauf, bis ein Platz an der Rampe frei wird.
Auch ein Pferdefuhrwerk - ein sogenannter Rollwagen - ist noch im Einsatz, zur Umfuhr zwischen den Schuppen und der Speicherstadt, die Erklärung: Sie kosten keine Steuern und sind damit für nicht zeitkritische Transporte eine günstige Transportalternative.

Der Büssing Supercargo einer Drageefabrik lädt hier seine Import-Rohware.
Und die Nahverkehrsfahrer tauschen Erfahrungen über ihre Firmen und LKW aus - der rechte Fahrer hat gerade erst gewechselt und einen noch ziemlich neuen LP 328 bekommen.

Ein Blick vom Wasser auf den Bremer Kai mit seinen Kränen und von der Rampe der Kaianlage auf die Kräne und die Gleisanlagen darunter und vor der Rampe.

Jetzt wollen wir die Rampe aber beleben - da kommt ein Büssing Commodore langsam näher, mal sehen was hier gleich umgeschlagen wird, der Fahrer ist ausgestiegen um den Lademeister zu suchen.
Für übernommene Ladung gelten genaue Bestimmungen - sonst kann keine Haftung übernommen werden - die Fahrer werden nochmal per Schild daraufhingewiesen!
Etwas weiter steht ein Borgward eines Hamburger Unternehmens und wartet auf Entladung. 

Und jetzt wollen wir uns einmal mit dem Kranumschlag von Kai und LKW auf die Schiffe beschäftigen.

Hier wird eine MAN Pausbacke mit Fässern beladen.
Folgend ein Mercedes LP 328 ebenfalls mit Fässern.
Und dann fährt der Büssing weiter an seinem Ladeort, vorbei an einem Mercedes L 4500 mit Anhänger, welcher schon leer ist.
Der Anhänger des Büssing ist abgeplant und schon wieder ist "Fofftein".

Erstmal ein Pausenbier gegen den stechenden Durst!
Und die Rampe ist menschenleer.

Auch diese Fahrer warten darauf, dass die Arbeit wieder aufgenommen wird.
Da lassen sich die ersten wieder blicken - und die Verladearbeiten können wieder beginnen, der Fahrer des Büssing löst die Spannketten, mit denen die Kiste auf dem Anhänger gehalten wird.

Vom Anhänger des Büssing wird die Kiste gehoben und auch beim Borgward ist man am Entladen ebenso ist ein Anhänger und eine Kaelble Zugmaschine in der Entladung - volle Schicht also. 

Der Kranführer hat alles im Blick - Kisten werden vom Kai auf die "Bleichen" verladen.
Von einem anderen Seeschiff wird gerade eine Partie Kaffee in Säcken entladen.
Und auch verschiedene Eisenbahn Waggons stehen zur Be- und Entladung bereit.         

Von einem Augsburg werden großen Kisten mit Maschinenteilen auf ein Seeschiff geladen.

Mit eigenem Geschirr wird eine Kiste vom MAN MK in ein Seeschiff umgeschlagen.

Ein Büssing Commodore einer Spedition mit Aurepa Haus liefert eine große Maschine, verpackt in einer Kiste, an. Der Büssing Supercargo der Drageefabrik ist mittlerweile beladen und ist mit einem geliehenen Anhänger zum Zollamt unterwegs. Auf der Wasserseite wird ein Mercedes LP 328 mit Kisten entladen und auf der Rampenseite warten kleine Stadtlieferanten auf ihre Ladung. Mittlerweile ist der Büssing an die Rampe zum Entladen gefahren. Nach dem Entladen wird der Büssing mt seinem Anhänger nach Buxtehude weiterfahren um im Birkel-Werk Rückladung zu übernehmen.

Das war jetzt unser kleiner Rundgang über das Areal und auf einem kleinen Teil führen wir hier unsere Veranstaltungen "Historischer Containerumschlag" durch. Im realen Betrieb war diese Art des Stückgutumschlags per "Hand" bis ca. Anfang der 90er Jahre in Betrieb, danach explodierten die Schiffsgrößen und konzentrierten sich auf den Containertransport, mittlerweile sind alle Schuppen und Umschlagsanlagen außer Betrieb und abgerissen - die seinerzeit älteste Anlage (von 1913) hat in der Obhut einer Stiftung überlebt und ist teilweise auch noch an traditionelle Lagerhalter vermietet, die Sackgut - wie z.B. rohen Pfeffer einlagern - allein der Duft vermittelt einem Besucher schon die "vermeintlich gute alte Zeit zurück".


Bilder:

Detlev Stolze

Andreas Grotherr

Stiftung Hamburg-Maritim

Jürgen Danner

Text:

Jürgen Danner